Das MoorProjekt Brandfilz

Standort

Brandfilz, Großholzhausen

Größe

6,67 ha

Kauf

2021

MoorPat:innen

7 Unternehmen

Dokumente

Verfügbare Downloads

Standort

Brandfilz, Großholzhausen

Größe

6,67 ha

Kauf

2021

MoorPat:innen

7 Unternehmen

Renaturierung

seit 2023 laufend

Dokumente

Verfügbare Downloads

Wissenswertes

Der Moorwald im Brandfilz war das erste Grundstück, das von der Greensurance Stiftung erworben und in die Renaturierung eingebunden wurde. Das 6,67 Hektar große Grundstück ist Teil des rund 45 Hektar umfassenden Brandfilzes, welcher wiederum zu den Rosenheimer Stammbeckenmooren gehört – einem Gebiet von herausragender ökologischer Bedeutung. Der Brandfilz besteht überwiegend aus einem Hochmoor (auch Regenmoor genannt, da die Wasserzufuhr ausschließlich durch Niederschläge erfolgt) und wird von Niedermooren umgeben. Der Name „Brandfilz“ deutet darauf hin, dass es in der Vergangenheit hier zu einem Brand gekommen sein muss – ein Ereignis, das durch eine Torfbohrung auf dem Gelände der Greensurance Stiftung nachgewiesen werden konnte.

Das MoorProjekt ist Teil des Flora-Fauna-Habitats (FFH-Gebiet) 8138-372, genauer der Untereinheit 8138-372.01 „Moore um Raubling“. Darüber hinaus besteht derzeit kein weiterer Schutzstatus. Es wird vermutet, dass im Brandfilz vor etwa 100 bis 150 Jahren Handtorfstich betrieben wurde, jedoch fehlen hierzu kartografische Hinweise.

Die durchgeführten Torfbohrungen ergaben, dass die Torfmächtigkeit des Brandfilzes geringer ist, als für die Rosenheimer Stammbeckenmoore üblich. Während in diesen Gebieten üblicherweise Torfschichten von 3 bis 5 Metern erwartet werden, weist das Brandfilz auf weiten Teilen nur wenige Dezimeter Torf auf. Lediglich am nördlichen Rand des Grundstücks werden etwa 1,5 Meter Torf erreicht. Umso wichtiger ist es, den verbleibenden Torf durch Renaturierungsmaßnahmen zu schützen.

Im Brandfilz finden sich zudem Rote-Liste-Arten, die besonders schützenswert sind. Dazu gehören die Rosmarinheide, die Moor-Birke, der rundblättrige Sonnentau, die Heidelbeere sowie verschiedene Torfmoose, die essenziell für den Torfaufbau sind. Vor allem die Torfmoose spielen eine zentrale Rolle im Prozess der Torfbildung. In der Nähe der Entwässerungsgräben fehlen jedoch oft die Torfmoosdecken sowie die vertorfenden Hochmoortorfmoose im Oberboden. Ein zentrales Ziel der Renaturierung ist es, diese wertvollen Pflanzen wieder anzusiedeln und das empfindliche Ökosystem zu stabilisieren.

Dieses MoorProjekt unterstreicht die Bedeutung gezielter Schutzmaßnahmen für die Erhaltung und Wiederherstellung einzigartiger Lebensräume – ein wichtiger Beitrag für den Naturschutz und den Erhalt der Biodiversität.

Unsere MoorPat:innen

Die Renaturierung des MoorProjektes im Brandfilz wäre nicht ohne unsere MoorSpender:inen, MoorSponsor:innen und diejenigen möglich, die das Angebot der Klimafinanzierung durch naturbasierte Lösungen der Greensurance Stiftung in Anspruch genommen haben. Hierzu gehören:

Renaturierungsmaßnahmen

Moore sind wertvolle Ökosysteme, die enorme Mengen an Kohlenstoffspeichern und im intakten Zustand einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Viele Moore wurden und werden auch heute noch trockengelegt, wodurch der Kohlenstoff im Boden in Form von CO2 in die Luft entweicht. Durch die Wiedervernässung und Renaturierung degradierter Moorflächen können ihre ökologischen Funktionen wiederhergestellt und langfristig gesichert werden.

Auch unsere Moore befinden sich aktuell in der Renaturierung. Erfahre mehr über die einzelnen Maßnahmen und deren Bedeutung – klicke auf die Titel der Renaturierungsmaßnahmen und entdecke, wie wir die Moore für Klima, Natur und Artenvielfalt wiederherstellen!

Bereits im November 2022, vor Beginn der Renaturierungsarbeiten, wurde ein umfassendes moorökologisches Gutachten erstellt, um die erforderlichen Maßnahmen für dieses Gebiet präzise zu bestimmen. Dafür wurden sowohl Sekundärdaten analysiert als auch detaillierte Untersuchungen vor Ort durchgeführt. Diese umfassten die Erfassung der Vegetation, die Analyse des Wasserhaushalts und Bodenproben. Dazu gehörten unter anderem Torfbohrungen, pH-Messungen und die Messung der elektrischen Leitfähigkeit. Die Ergebnisse des Gutachtens, einschließlich der geplanten Maßnahmen, die von der Greensurance Stiftung umgesetzt werden, findest Du hier.

Um den Wasserstand im MoorProjekt Brandfilz nachhaltig anzuheben, sind vielfältige Maßnahmen notwendig. Eine der zentralen Aufgaben besteht in der Entfernung von Gehölzbeständen, die aufgrund der früheren Entwässerung entstanden sind und nicht standortgerecht sind. Dies verbessert die Wasserverfügbarkeit im Boden und schafft Raum für die natürliche Moorvegetation, wie etwa Torfmoose, Scheidenwollgras oder Nadelwaldmoose mit Beerensträuchern, die sich wieder ausbreiten können. Insbesondere Fichtenbestände, die aus Aufforstung oder sekundärem Gehölzaufwuchs hervorgegangen sind, müssen entfernt werden, da diese durch die Entwässerung begünstigt wurden. Die Umsetzung dieser Arbeiten begann in den Jahren 2023 und 2024 im Rahmen unserer SocialDays, unterstützt durch engagierte Partner:innen wie HILTI (2023 und 2024) sowie die Zurich® Versicherung (2023). Eindrücke und Bilder dieser Arbeitseinsätze findest Du auf den SocialDay-Unterseiten der jeweiligen Unternehmen.

Im Januar 2025 wurden die Äste der gefällten Fichten, im bayerischen auch Dachsen genannt, von einem Landwirt des Maschinenrings Rosenheim sorgfältig abtransportiert. Mithilfe eines Rückewagens mit Wanne konnte das anfallende Astmaterial effizient aus dem MoorProjekt Brandfilz entfernt werden. Diese Maßnahme ist von großer Bedeutung, da sie das Risiko eines Borkenkäferbefalls erheblich reduziert und damit zur langfristigen Gesundheit des Waldökosystems beiträgt.

Statt ungenutzt zu verrotten, wird das gewonnene Holzmaterial weiterverwertet: Die Dachsen werden zu Hackgut verarbeitet und dienen anschließend der umweltfreundlichen Wärme- und Stromgewinnung. So leistet das Projekt nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Renaturierung des Brandfilzes, sondern auch zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen.

Im Brandfilz bei Raubling wurden im März 2025 Wasserpegel installiert, die alle 12 Stunden präzise Wasserstandsmessungen durchführen, um saisonale Schwankungen zu ermitteln und später Vergleiche mit den Wasserständen nach erfolgten Anstauungsmaßnahmen zu erlauben.

Die Pegelstandorte wurden dabei nach der 5-Pegelmethode des Peatland Science Centres ausgewählt:

 

  1. Zentraler Moorbereich

  2. Zwei Randbereiche

  3. Nähe zu Entwässerungsgräben

  4. In charakteristischer Vegetation

  5. Verschiedene Höhenlagen zur Erfassung hydrologischer Gradienten

Die Pegel bestehen aus Filterrohren, die bis zum Mineralboden reichen, der als natürlicher Aquidukt fungiert. Vorab durchgeführte Torfbohrungen im Rahmen des moorökologischen Gutachtens bestimmten die Torfschichttiefe für die optimale Platzierung. Filterkies und Quellton stabilisieren die Rohre im Boden und schützen vor Oberflächenwasser und organischen Schwemmstoffen.

Vor der Installation des Data-Loggers erfolgte eine initiale Wasserspiegelmessung mit einem Lichtlot. Die Kabellänge des Loggers wurde auf die jeweilige Torfmächtigkeit an dem entsprechenden Standort angepasst. Der Logger wurde sodann mit genauen Standortkoordinaten programmiert und durch eine Verschlusskappe geschützt. Die Wasserstände im Boden werden nun regelmäßig durch die Greensurance Stiftung ausgelesen, um den bestmöglichen Erfolg der Renaturierungsmaßnahmen zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Schließung der Gräben, die sich durch das MoorProjekt Brandfilz ziehen. Diese Gräben entwässern den Boden, wodurch das Wasser abtransportiert wird und die Fläche trockener bleibt – ein Effekt, der früher gewünscht war, heute jedoch rückgängig gemacht werden soll. Dabei bleiben Vorfluter und Grenzgräben zu angrenzenden Grundstücken geöffnet, um den Wasserstand in den Nachbarflächen nicht zu beeinflussen, da diese nicht in die Renaturierung einbezogen sind.

Der Fokus liegt daher auf den inneren Gräben des MoorProjekts Brandfilz. Hier kommen maschinell eingebaute Nut- und Federbretter, die quer zum Grabenprofil eingesetzt werden, zum Einsatz. Sie sollen das Wasser in der Fläche zurückhalten. Um die Effektivität dieser Maßnahmen weiter zu steigern, werden die Spundwände mit Torf und Vegetationssoden aus der Umgebung bedeckt. Diese Kombination trägt dazu bei, den Wasserstand anzuheben und die natürliche Regeneration des Moors zu fördern.

Wie kannst Du die Arbeit der Greensurance Stiftung unterstützen?

Die Greensurance Stiftung engagiert sich für den Klima- und Umweltschutz durch gezielte Projekte in den Bereichen Moorschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Mit Deiner Unterstützung können wir noch mehr erreichen! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du unsere Arbeit fördern kannst.

Jede Unterstützung – ob groß oder klein- hilft uns, unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen. Mach mit und setze gemeinsam mit uns ein Zeichen für den Klimaschutz.

MoorProjekt Brandfilz – Schutz und Renaturierung

Das MoorProjekt Brandfilz ist ein bedeutendes Renaturierungsprojekt der Greensurance Stiftung, das sich auf den langfristigen Erhalt und die Wiedervernässung einer wertvollen Moorfläche bei Großholzhausen (Rosenheim) konzentriert. Moore wie das Brandfilz sind essenziell für den Klimaschutz, da sie große Mengen Kohlenstoff speichern, seltenen Tier- und Pflanzenarten einen geschützten Lebensraum bieten und einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz in der Region leisten.

Warum ist das MoorProjekt Brandfilz wichtig?

Der Brandfilz umfasst eine Fläche von 6,67 Hektar und wurde 2021 erworben, um ihn durch gezielte Maßnahmen zu renaturieren. In diesem Hochmoor befinden sich wichtige Lebensräume für gefährdete Arten wie die Rosmarinheide, die Moor-Birke, den rundblättrigen Sonnentau und verschiedene Torfmoose. Durch jahrzehntelange Entwässerung und Nutzung wurde das Moor stark beeinträchtigt – unser Ziel ist es, diesen einzigartigen Naturraum zu schützen und wiederherzustellen.

Renaturierungsmaßnahmen:

  • Hydrologische Gutachten: Wissenschaftliche Untersuchungen zu den Wasserständen sowie Zu- und Abflüssen in der Fläche.
  • Entfernung von Fichten: Reduktion nicht-heimischer Pflanzen zur Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts.
  • Schließung von Gräben: Erhöhung des Wasserpegels im Boden und damit der Wasserverfügbarkeit für moortypische Arten.

So kannst Du helfen:

Unterstütze die Renaturierung des Brandfilzes durch eine Spende oder MoorPatenschaft. Jeder Beitrag trägt dazu bei, wertvolle Moorlandschaften zu erhalten und ihre Funktion als natürliche Klimaschützer zu bewahren.

Weitere MoorProjekte:

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