Das MoorProjekt Ameisen-Moor

Standort

Tankenrain bei Weilheim

Größe

5,34 ha

Kauf

2024

MoorPat:innen

2 Unternehmen

Dokumente

Verfügbare Downloads

Standort

Tankenrain bei Weilheim

Größe

5,34 ha

Kauf

2024

MoorPat:innen

2 Unternehmen

Renaturierung

seit 2023 laufen

Dokumente

Verfügbare Downloads

Wissenswertes

Das MoorProjekt Ameisen-Moor ist ein bewaldetes Moorgrundstück, das unzähligen Waldameisen ein Zuhause bietet. Die beeindruckenden Ameisenbauten sind über das gesamte Areal verteilt, weshalb die Greensurance Stiftung diesem besonderen Ort den Namen Ameisen-Moor verliehen hat.

Im Februar 2024 konnte die Greensurance Stiftung das Grundstück im Rahmen einer Versteigerung erwerben. Zuvor war es im Besitz einer Eigentümergemeinschaft von etwa 40 Personen, die dort teilweise Torf abgebaut hatten. Der einstige Torfabbau hinterließ Spuren: Die Landschaft ist geprägt von unebenen Flächen, durchzogen von Senken und Gräben, die aus der Entwässerung des Bodens und der Gewinnung von Torf entstanden sind. Bis in die 1960er Jahre wurde hier Torf gestochen, doch seither blieb das Gelände weitgehend unberührt und konnte sich in natürlicher Wildheit entfalten.

Da keine forstwirtschaftliche Nutzung stattfand, hat sich im Ameisen-Moor eine einzigartige Vielfalt an Vegetation entwickelt. Vor allem Birken, Kiefern, Pappeln und Fichten prägen das Bild, ergänzt durch zahlreiche junge Triebe. Auch die typischen Torfmoose sind bereits stellenweise wieder zu finden, darunter sowohl Niedermoor- als auch Hochmoor-Torfmoose.

Um die Torfschichten in den kommenden Jahrhunderten nachhaltig aufzubauen, ist eine flächendeckendere Verbreitung der Torfmoose notwendig. Aus diesem Grund ist die Renaturierung des Ameisen-Moors ein essenzielles Ziel – ein Schritt, der nicht nur der Natur, sondern auch den vielen tierischen Bewohnern zugutekommt.

Unsere MoorPat:innen

Die Renaturierung des MoorProjektes im Ameisen-Moor wäre nicht ohne unsere MoorSpender:innen, MoorSponsor:innen und diejenigen möglich, die das Angebot der Klimafinanzierung durch naturbasierte Lösungen der Greensurance Stiftung in Anspruch genommen haben. Hierzu gehören:

Renaturierungsmaßnahmen

Moore sind wertvolle Ökosysteme, die enorme Mengen an Kohlenstoffspeichern und im intakten Zustand einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Viele Moore wurden und werden auch heute noch trockengelegt, wodurch der Kohlenstoff im Boden in Form von CO2 in die Luft entweicht. Durch die Wiedervernässung und Renaturierung degradierter Moorflächen können ihre ökologischen Funktionen wiederhergestellt und langfristig gesichert werden.

Auch unsere Moore befinden sich aktuell in der Renaturierung. Erfahre mehr über die einzelnen Maßnahmen und deren Bedeutung – klicke auf die Titel der Renaturierungsmaßnahmen und entdecke, wie wir die Moore für Klima, Natur und Artenvielfalt wiederherstellen!

Das moorökologische Gutachten wurde im Frühjahr 2025 durchgeführt und bildet die wissenschaftliche Grundlage für die Renaturierungsmaßnahmen im MoorProjekt Ameisen-Moor. Dabei werden zahlreiche Untersuchungen und Analysen vorgenommen, um den aktuellen Zustand des Moores präzise zu erfassen und effektive Maßnahmen zu entwickeln. Zu den geplanten Arbeiten gehören Vegetationsanalysen, die Erfassung und Messung von Pegelständen über den Verlauf eines gesamten Jahres, die Entnahme von Bodenproben, detaillierte Geländeaufnahmen sowie Torfbohrungen. Diese Untersuchungen liefern wichtige Daten über die Torfmächtigkeit, den Wasserhaushalt, die Bodenbeschaffenheit und die vorhandenen Pflanzenarten, die für die Wiederherstellung eines funktionierenden Moors von zentraler Bedeutung sind. Bereits bei einer ersten Begehung mit der Gutachterin der Greensurance Stiftung konnten jedoch einige grundlegende Maßnahmen identifiziert werden, die bereits im Vorfeld des Gutachtens umgesetzt werden können, um das Moor nachhaltig zu schützen und wiederherzustellen.

Ein zentraler Schritt ist die Entfernung der Fichtenbestände im Inneren des Grundstücks, da diese durch ihren hohen Wasserverbrauch erheblich zur Austrocknung des Moors beitragen. Die Fichten entziehen dem Boden große Mengen Wasser und verhindern dadurch, dass die typische Moorvegetation – wie etwa Torfmoose, Wollgräser oder Moorheiden – sich entwickeln kann. Besonders problematisch ist der dichte Jungwuchs, der sich auf dem Gelände ausgebreitet hat, sowie größere, ausgewachsene Fichten, die ebenfalls entfernt werden müssen. Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass die Fichten am Rand des MoorProjektes teilweise erhalten bleiben, um weiterhin als Windfang zu dienen. Diese Randbäume schützen das Moor vor starker Winderosion und bieten gleichzeitig Lebensraum für Tiere.

Aufgrund der dichten Bewaldung ist der Einsatz großer Maschinen nicht möglich. Stattdessen müssen die Arbeiten motomanuell durchgeführt werden, also mit Motorsägen und überwiegend per Hand, um die Vegetation gezielt und schonend zu entfernen. Hierbei wurde die Greensurance Stiftung im Rahmen der SocialDays 2024 von der Systemiq Deutschland GmbH tatkräftig unterstützt und einige Fichten im südöstlichen Bereich des MoorProjekts konnten bereits entfernt werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Renaturierung ist das Anstauen der Gräben, die sich durch das MoorProjekt Ameisen-Moor ziehen. Diese Gräben entwässern das Moor und führen das Wasser ab, was die Regeneration des empfindlichen Ökosystems erheblich erschwert. Um das Wasser gezielt im Moor zu halten, werden in den betroffenen Gräben Holzspundwände in regelmäßigen Abständen in den Boden eingelassen. Diese verhindern, dass das Wasser unkontrolliert abfließen kann, und ermöglichen es, den Wasserstand im Moor sukzessive anzuheben.

Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass nur die Gräben im Inneren des MoorProjekts Ameisen-Moor angestaut werden. Gräben, die an die umliegenden Grundstücke angrenzen, bleiben offen, um die Nachbarn nicht durch die Anstaumaßnahmen zu beeinträchtigen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Wasserstände ausschließlich innerhalb des MoorProjekts erhöht werden und keine Auswirkungen auf angrenzende Flächen entstehen.

Mit diesen Maßnahmen soll das Moor schrittweise wieder in einen intakten und funktionierenden Zustand zurückgeführt werden. Der angestaute Wasserstand schafft die Grundlage für die Rückkehr typischer Moorpflanzen, wie etwa Torfmoose, die eine entscheidende Rolle beim Aufbau neuer Torfschichten spielen. Diese Arbeiten stellen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieses einzigartigen Lebensraums dar und sichern seine ökologischen Funktionen für die Zukunft.

Anfang April 2025 wurden im Ameisen-Moor die Torfmächtigkeiten im Boden ermittelt, um die Pegelsetzung zur Wasserstandsmessung im Boden vorzubereiten.

13 Standorte wurden hierfür analysiert, um ein möglichst umfassendes Bild über die Torfmächtigkeit im Ameisen-Moor zu erhalten und die Pegelstandorte entsprechend zu bestimmen.

Als Ergebnis dieser Standortanalyse wurden im Juni 2025 fünf Wasserpegel (Materialkosten von ca. 4.000 €) installiert. Die Pegelsetzung lief dabei analog zu der Pegelsetzung im Brandfilz bei Raubling im März 2025 ab. In unserem Beitrag dazu findest du mehr Informationen zur Methodik.

Um die Pegel zu setzen, müssen als erstes Löcher gebohrt werden. Dafür wird zunächst mit dem handbetriebenen Edelmannbohrer vorgebohrt und anschließend mit der ebenfalls handbetriebenen Moorklappsonde nachgebohrt. Die Moorklappsonde wird außerdem verwendet, um das Bodenprofil zu bergen und zu analysieren. So konnte die Torfmächtigkeit und somit, die für den Pegel benötigte Tiefe festgelegt werden. In die entstehenden Löcher werden dann die Filterrohre unter Zusatz von Filterkies, Filtersand und Quellton (in dieser Reihenfolge) eingeführt. Filterkies und Filtersand verhindern, dass feine Sedimente und Schwebstoffe aus dem umgebenden Erdreich in das Filterrohr gelangen. Außerdem gewährleisten sie einen gleichmäßigen Grundwasserzufluss. Der Quellton dichtet das Bohrloch wieder ab und verhindert so, dass es zu einem ungewollten Wasseraustausch zwischen Oberfläche und Pegel kommt.

Ende Juni stand ein etwas anderer Einsatz im Ameisen-Moor an. Dort musste an einer Stelle Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) entfernt werden. Während diese Pflanze sehr beeindruckend aussieht und in Deutschland Wuchshöhen zwischen 2 m und 3,5 m erreicht, ist sie leider äußerst problematisch. Sie ist ein invasiver Neophyt, der ursprünglich aus dem Kaukasus stammt und sich inzwischen in Deutschland und vielen anderen Teilen Europas stark verbreitet hat.

Die Entfernung des Riesen-Bärenklaus ist aus mehreren Gründen dringend notwendig. Zum einen stellt die Pflanze eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Menschen dar: Ihr Pflanzensaft enthält phototoxische Substanzen, die bei Kontakt mit der Haut und anschließender Sonneneinstrahlung schwere Verbrennungen, Blasen und langanhaltende Hautschäden verursachen können. Besonders Kinder und empfindliche Personen sind gefährdet, da bereits der bloße Kontakt mit der Pflanze zu schmerzhaften Reaktionen führen kann. Es wird deshalb empfohlen, beim Umgang mit der Pflanze vollständige Schutzkleidung zu tragen, zu der auch ein Gesichtsschutz gehört. Doch nicht nur für Menschen ist der Riesen-Bärenklau problematisch. Die Pflanze wächst extrem schnell und bildet dichte Bestände, die heimische Pflanzenarten verdrängen und so die Artenvielfalt in den betroffenen Gebieten stark reduzieren. Nach dem Absterben des Riesen-Bärenklaus bleibt der Boden oft unbedeckt zurück, was die Gefahr von Erosion deutlich erhöht.

Aus diesen Gründen musste schnell gehandelt werden, um zu verhindern, dass sich die Pflanze weiter ausbreitet. Um der giftigen Pflanze nicht zu nahe zu kommen wurde für deren Entfernung ein Moorbagger verwendet. Neben der Entfernung der Blütendolden, die die Samen enthalten ist es wichtig die Wurzelknollen im Boden ebenfalls zu entfernen. Wird nur der oberirdische Teil der Pflanze abgeschnitten oder gemäht, treibt sie aus der im Boden verbleibenden Wurzelknolle im folgenden Jahr wieder aus. Die wirksamste Methode ist daher, die Wurzelknolle vollständig auszugraben oder mindestens 10 bis 15 Zentimeter unterhalb des Vegetationspunkts sauber abzustechen. Nur so kann zuverlässig verhindert werden, dass die Pflanze erneut austreibt. Aus diesem Grund wurde der Boden an der betroffenen Stelle abgetragen, um die Knollen zu zerstören. Da der Samen des Riesenbärenklaus viele Jahre im Boden überdauern kann, sind mehrjährige Nachkontrollen notwendig, um neu auflaufende Pflanzen rechtzeitig zu entfernen.

Wie kannst Du die Arbeit der Greensurance Stiftung unterstützen?

Die Greensurance Stiftung engagiert sich für den Klima- und Umweltschutz durch gezielte Projekte in den Bereichen Moorschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Mit Deiner Unterstützung können wir noch mehr erreichen! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Du unsere Arbeit fördern kannst.

Jede Unterstützung – ob groß oder klein- hilft uns, unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen. Mach mit und setze gemeinsam mit uns ein Zeichen für den Klimaschutz.

MoorProjekt Ameisen-Moor – Wiedervernässung und Renaturierung

Das Ameisen-Moor ist ein bedeutendes Renaturierungsprojekt der Greensurance Stiftung. Ziel ist es, die einzigartige Moorlandschaft wiederherzustellen und ihren ökologischen Wert langfristig zu sichern. Moore sind natürliche Klimaschützer, speichern CO₂ und bieten seltenen Arten einen geschützten Lebensraum sowie umliegenden Ökosystemen Schutz vor Hochwasser und Trockenperioden.

Warum ist das MoorProjekt Ameisen-Moor schützenswert?

Das Moorprojekt umfasst eine Fläche von 5,34 Hektar und wurde 2024 erworben. Es beheimatet zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten, darunter wertvolle Torfmoose und die Waldameise. Aufgrund von Entwässerungsmaßnahmen und früherer landwirtschaftlicher Nutzung ist die natürliche Moorstruktur geschwächt – die Renaturierung soll dies rückgängig machen.

Maßnahmen zur Renaturierung:

  • Hydrologische Gutachten: Ermittlung der Wasserstände im Boden, um eine optimale Anhebung des Wasserpegels zu gewährleisten.
  • Entfernung von Fichten: Nicht-moortypische Bäume entziehen dem Moor Wasser und werden sukzessive entfernt.
  • Schließung von Gräben: Verhinderung weiterer Austrocknung und Rückführung zu einem gesunden Wasserhaushalt.

So kannst Du den Moorschutz unterstützen:

Hilf mit, das MoorProjekt Ameisen-Moor zu erhalten, indem Du eine Spende oder MoorPatenschaft übernimmst. Dein Beitrag leistet einen wichtigen Teil zum Erhalt von Moorlandschaften und zum Klimaschutz.

Weitere MoorProjekte:

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